Additive vs. multiplikative Rabatte: Beispiele

Beim Einkauf kommt es häufig zu Mehrfachrabatten, etwa ein üblicher Mengenrabatt plus ein Aktionsrabatt. In einem solchen Fall stellt sich die Frage, wie die Rabatte verrechnet werden. Dies kann additiv oder multiplikativ geschehen.
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Was sind additive und mulitiplikative Rabatte? Vergleich mit Beispiel

Additiv bedeutet, dass alle Rabatte addiert und dann im Gesamten vom Rechnungsbetrag abgezogen. Ein Beispiel: Bei einem 10 Prozent und einem 5 Prozent Rabatt macht dies insgesamt 15 Prozent. Eine Summe von 1.000 Euro würde sich demnach auf 850 Euro reduzieren.

Handelt es sich dagegen um multiplikative Rabatte, erfolgt der Abzug nacheinander. Die Reihenfolge spielt hierbei keine Rolle. In diesem Beispiel würde sich der Betrag mit dem 10 Prozent Rabatt zuerst auf 900 Euro reduzieren. Diese 900 Euro werden anschließend um 5 Prozent reduziert, woraus eine Endsumme von 855 Euro resultiert.

Bei umfangreichen Einkäufen ergeben sich enorme Differenzbeträge. Legt man dem angeführten Exempel 10 Millionen Euro zugrunde, beträgt die Differenz 50.000 Euro. Deshalb sollten Einkäufer bei Angeboten auf diesen Punkt achten. Nur so können sie die Kosten richtig einschätzen. Grundsätzlich gilt: Additive Rabatte sollten man vorziehen, mit ihnen spart man mehr.

Additive vs. multiplikative Rabatte: Welches Verfahren ist Standard?

Multiplikative Rabatte haben für Lieferanten den Vorteil, dass sie den Anschein eines höheren Rabatts erwecken können. Deshalb bevorzugen sie meist diese Rechnungsart. Einen echten Standard gibt es jedoch nicht. Es steht jedem Lieferanten frei, das nach seinen Vorstellungen zu bestimmen.

Bei Lieferverträgen kann dieser Punkt Gegenstand der Verhandlungen sein. Dort geht es beispielsweise um den Aspekt, wie Lieferanten die Verrechnung von Mengenrabatt und Skonto handhaben. Einkäufer sollten auf die für sie günstigen additiven Rabatte hinwirken.